Beim Taubenzählen kommen sie ins Gespräch: Germain (groß, schwerfällig, ungebildet, mit trauriger Vergangenheit) und Margueritte (klein, zierlich, alt und weise). Ein ungleiches Paar, das sich da auf der Parkbank langsam anfreundet. Die alte Dame beginnt, Germain regelmäßig vorzulesen und eröffnet dem groben Klotz damit die Welt der Sprache und Literatur. Ihm fremde Begriffe schlägt er nach und wendet sie auch im Alltag an, sehr zur Verwunderung seiner Kumpels. Der preisgekrönte Roman der Französin wird aus der Perspektive Germains erzählt, was dem Leser ermöglicht, an seiner sprachlichen Entwicklung teilzuhaben. Es scheint fast so, als hätte M. Roger die Figur des Germain dem Schauspieler Gérard Dépardieu auf den Leib geschrieben; wohl nicht ganz zufällig spielt er die Hauptrolle in der Verfilmung, die im Sommer 2010 in die Kinos kommen soll. Spätestens dann wird der große Run auf das Buch einsetzen; aber auch unabhängig vom Film gehört der warmherzige und humorvolle Roman in jede Bibliothek, wo es einen ähnlichen Leserkreis ansprechen wird wie A. Bennetts "Die souveräne Leserin".
Personen: Roger, Marie-Sabine
Roger, Marie-Sabine:
¬Das¬ Labyrinth der Wörter : Roman / Marie-Sabine Roger. - Hamburg : Hoffmann und Campe, 2010. - 207 S. ; 21 cm
Einheitssacht.: La tête en friche
ISBN 978-3-455-40254-4 fest geb. : 18,00
Zugangsnummer: 2010/2036 - Barcode: 2-1210222-6-00001108-2
Schöne Literatur / Erzählungen - Signatur: Roger - Buch