Ludwig Thoma in neuem Licht ›Der Münchner im Himmel‹, die ›Lausbubengeschichten‹, ›Die Heilige Nacht‹: Lange Zeit war Ludwig Thoma einer der beliebtesten bayerischen Schriftsteller. Erst Ende der 1980er Jahre, als bekannt wurde, dass der linksliberale Satiriker in seinen letzten Lebensjahren zum rechtsradikalen Polemiker geworden war, hat seine Popularität nachgelassen. Kurz nach seinem 50. Geburtstag 1917 begann Thoma seine Erinnerungen aufzuschreiben. Sein Leben lag in Scherben, beruflich und privat. Er flüchtete in eine geschönte Vergangenheit, erschrieb sich eine Herkunft aus geordneten Verhältnissen, die in einem augenfälligen Kontrast zur Realität steht. Martin A. Klaus, der sich seit vielen Jahren mit Leben und Werk Thomas beschäftigt, legt diese Diskrepanz offen und schafft ein geradezu psychoanalytisch gefärbtes Bild des Schriftstellers, das es in der Form noch nicht gegeben hat.
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