Rezension
Mick fällt nach der Beerdigung seiner Frau in ein emotionales Loch und ist von Scham- und Schuldgefühlen wie gelähmt. Er fühlt sich als Versager, da er nach dem Verlust seiner Stelle als Werftarbeiter nur einen Hilfsjob als Fahrer hatte, und hält sich für schuldig an der Krebserkrankung seiner Frau, ausgelöst durch Asbeststaub an seiner Kleidung. Mick flüchtet aus dem gemeinsamen Haus in Glasgow und fährt nach London, um dort neu anzufangen. Er verliert die angetretene Aushilfsstelle in einer Hotelküche nach Teilnahme an einer streikvorbereitenden Versammlung und bald darauf mangels Geld auch seine schäbige Unterkunft. Als betrunkener Obdachloser zieht er durch die Parks, bis ihn ein anderer Obdachloser aus der Lethargie holt. Mick bekommt durch die Hilfe einer engagierteren Betreuerin des Heims, in dem er schließlich landet, neue Perspektiven. Wie in seinem Debüt "Schöne Gegend" (BA 12/09) erzählt Raisin hier eine weitere einfühlsame Geschichte eines Menschen im Ausnahmezustand. Der Autor zeigt an seinem Protagonisten die erbarmungslose Spirale des sozialen Abstiegs. Für viele Bibliotheken.
Personen: Raisin, Ross
RAIS
Raisin, Ross:
Unter der Wasserlinie : Roman / Ross Raisin. - 1. Aufl. - München : Blessing, 2014. - 367 S. ; 22 cm
Einheitssacht.: Waterline
ISBN 978-3-89667-477-7 fest geb. : EUR 19.99
Zugangsnummer: 65914012023
RAIS - sch. Lit.Erw