Rezension
Wohl kaum ein Verlagshaus in Deutschland hat seine Historie so ausführlich beschrieben wie der Ullstein Verlag. Zum 100-jährigen Jubiläum 1977 wurde u.a. eine mehrbändige Verlagsgeschichte herausgegeben. Der 125. Geburtstag im Jahre 2002 ergab den Grund für eine weitere Publikation, in der unter anderen der Schriftsteller Sten Nadolny (z.B. "Er oder ich": BA 12/99) einen Beitrag über die Frauen der Ullsteins schrieb. Nach dieser "Fingerübung" legt Nadolny nun einen 483 Seiten starken Roman über den Aufstieg, Glanz und Untergang der Verlegerfamilie Ullstein vor. Der Roman schildert spannend und gut komponiert aus der Sicht der verschiedenen Familienmitglieder ein wichtiges Stück deutscher Geschichte und der Geschichte des gedruckten Wortes. Als außerordentlich tragisch erweist sich schließlich ab 1933 die Tatsache der jüdischen Abstammung. Hajum Hirsch Ullstein betrieb noch eine Papiergroßhandlung, während sein Sohn Leopold in der Metropole Berlin mit seinen Söhnen schon den 1. modernen Medienkonzern der Welt leitete. Der ansprechend komponierte Roman wird vor allem in Großstadtbibliotheken gut ankommen!
Personen: Nadolny, Sten
NADO
Nadolny, Sten:
Ullsteinroman : Roman / Sten Nadolny. - München : Ullstein, 2003. - 495 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-550-08414-0 fest geb. : EUR 24.00
NADO - sch. Lit.Erw