Rezension
Anknüpfend an "Schmerzenskinder" (BA 5/05) berichtet W. Dirie auch hier wieder über ihren Kampf gegen die weibliche Genitalverstümmelung. Dieses Engagement ist allgegenwärtig, auch während der Dreharbeiten zur Verfilmung ihres Bestsellers "Wüstenblume" (zuletzt BA 11/09) in Dschibuti. Überall versucht sie Mitstreiter für ihren Kampf zu gewinnen, doch oft sind es nur Lippenbekenntnisse, die sie von Politikern und Entscheidungsträgern erntet. Dennoch erkennt sie in dieser Zeit, wie sehr sie sich trotz ihres Erfolgs in der "weißen Welt" nach Afrika sehnt. In ihr wächst der Wunsch, dort wieder zu leben und ihrem Heimatkontinent zu helfen, sich von Armut, überkommenen Traditionen und Abhängigkeit zu befreien. Sie spürt schmerzlich ihre Zerrissenheit und stellt fest "einmal Nomadin, immer Nomadin". Schockierend auch ihre Erfahrungen als schwarze Frau in Europa, die, wenn sie nicht als die Bestsellerautorin erkannt wird, leicht zum Freiwild wird. Wie zuletzt in "Brief an meine Mutter" (BA 7/07): aufrichtig, offen, schonungslos. Nicht nur wegen des großen Bekanntheitsgrades der Autorin: überall empfohlen. (1)
Personen: Dirie, Waris
ALLG 260 DIR
Dirie, Waris:
Schwarze Frau, weißes Land / Waris Dirie. - Orig.-Ausg. - München : Droemer, 2010. - 334 S. : Ill. (farb.) ; 22 cm
ISBN 978-3-426-27535-1 fest geb. : EUR 19.95
ALLG 260 DIR - Sachlit. Erw