Rezension
Ohne Mann kann die reiche Witwe Cornelia van Nijenroode in der ostindischen Kolonialstadt Batavia weder geschäftlich noch gesellschaftlich Fuß fassen und so gibt sie dem Werben des aus Holland eingeschifften Joan Bitters nach. Doch schon wenige Tage nach der Hochzeit im März 1676 erkennt sie die Heiratsmotive ihres Mannes, dem nach damaligen Recht ihr gesamtes Vermögen übertragen wird. Sie kämpft und beide inszenieren ein Scheidungsdrama, das sich über 15 Jahre, bis zu Cornelias Tod 1691 hinzieht. Zuvor wurden beide per Ausreisebefehl nach Holland verfrachtet, wo Joan noch bis 1714 weiterlebte. Ihr Ehezwist war Stadtgespräch und unterhielt die ganze Kolonie. Allein 1687 füllte er 11 Seiten im Städtischen Jahresbericht, mit Verweisen auf 22 Resolutionen, die in diesem Jahr dazu verfasst wurden... Nur dieser hervorragenden Quellenlage verdanken wir das ungewöhnlich lebendige und bunte Porträt zweier Eheleute und ihres Rosenkriegs vor über 300 Jahren. Ein Sinnenschmaus für historisch Interessierte, 1998 mit einem flämischen Literaturpreis ausgezeichnet.
Personen: Blussé, Leonard
BLUS
Blussé, Leonard:
Rosenkrieg : ein Scheidungsdrama um Besitz, Macht und Freiheit im 17. Jahrhundert / Leonard Blussé. - Frankfurt [u.a.] : Campus-Verl., 2000. - 219 S. : Ill., Kt. ; 23 cm
Einheitssacht.: Bitters bruid
ISBN 978-3-593-36396-7 fest geb. : DM 39.80 + F
Zugangsnummer: 65901000192
BLUS - sch. Lit.Erw