Rezension
Der in seinem Heimatland ursprünglich verbotene Roman des ungarischen Autors (Jg. 1929) ist ein erschütterndes Dokument der Maschinerie der Konzentrationslager. Er erzählt darin aus der Perspektive eines 15-jährigen jüdischen Jungen, wie er - naiv und unwissend - mit dem Versprechen auf eine bessere Arbeit 1944 mit anderen jüdischen Mitmenschen im Zug nach Deutschland transportiert wird, um schließlich in Auschwitz zu landen, wo er bis zur Befreiung des Lagers überlebt. - Besonders eindrucksvoll schildert er seine kindliche Unvoreingenommenheit, mit der er Deportation und Zwangsarbeit erlebt, wie er allmählich das Ungeheuerliche entdeckt und von der Realität eingeholt wird. Das Dokument einer traumatischen Erfahrung wird in einer persönlichen Auswahl von Kertész selbst eindrucksvoll - im Wechsel mit dem Schauspieler Ulrich Matthes - gelesen. Schon für kleine Bestände empfohlen. [MC-Ausg. vgl. MI 5/00.]
Serie / Reihe: Literatur
Personen: Kertész, Imre Barkhausen, Silvia
Lesung
Kertész, Imre:
Roman eines Schicksallosen / Imre Kertész. Gelesen von Imre Kertész und Ulrich Matthes. Regie: Silvia Barkhausen. - Autoris. Lesefassung. - München : ¬Der¬ HörVerlag. - (Literatur)
Lesung -