Rezension
Der bekannte Familientherapeut (zuletzt ID 18/09, BA 6/08, BA 10/07) erläutert zu Beginn das Wesen der Pubertät und die Bedeutung, die diese Altersspanne im Rahmen gesellschaftlicher Veränderungen erfahren hat. Seiner Meinung nach ist Erziehung im engeren Sinn ab 12 Jahren nicht mehr möglich. Darauf folgen Briefe besorgter Eltern, die zusammen mit seinen Antworten abgedruckt sind. Der 3. Teil, der mehr als die Hälfte des Buches ausmacht, enthält Gesprächsprotokolle von 10 therapeutischen Familiengesprächen, die Juul im Rahmen eines Seminars mit dem Titel "Pubertät ist eine Tatsache, keine Krankheit" führte. Immer wiederkehrende Themen sind dabei die Schule, Machtkämpfe der Jugendlichen mit den Eltern, mangelndes Vertrauen und inkonsequentes Verhalten der Eltern. Man hätte sich eine stärkere Überarbeitung der teilweise mühsam zu lesenden Mitschriften gewünscht. Der Nutzwert dieser Interviews für den Leser ist entsprechend eingeschränkt. Insgesamt scheint mir der Titel in 1. Linie der Werbung für Juuls Beratungsinstitut "familylab" zu dienen. Bei Bedarf nach anderen Titeln zum Thema. (3)
Personen: Juul, Jesper
PÄ 350 J
Juul, Jesper:
Pubertät - Wenn Erziehen nicht mehr geht : gelassen durch stürmische Zeiten / Jesper Juul. Hrsg. von Mathias Voelchert. - Erstausg., 6. Aufl. - München : Kösel, 2011. - 207 S. ; 22 cm. - Aus dem Dän. übers.
ISBN 978-3-466-30871-2 fest geb. : EUR 16.95
PÄ 350 J - Sachlit. Erw