Rezension
Colby ist verzweifelt: Um die Scheidung zu regeln, haben ihre Eltern sie den Sommer über zu ihrer Tante Tally auf die griechische Insel Tinos geschickt - und hier sitzt sie nun fest, entwurzelt und abgekapselt und versucht krampfhaft aus der Ferne irgendwie die Kontrolle über ihr Leben "zu Hause" zu behalten. Trotz täglicher Kontroll-Mails scheitert Colby am unbeeinflussbaren Lauf der Dinge: der Auszug des Vaters, seine neue Freundin, der Verkauf des Hauses und der Bruch mit der besten Freundin. Es braucht seine Zeit, bis Colby erkennt, dass man Veränderungen am besten akzeptiert, indem man loslässt, um sich vom Strom der Ereignisse treiben zu lassen - manchmal hin zu einem unerwartet großen Glück. Nach ihrer Fantasy-Reihe "Evermore" (vgl."Das Schattenland", BA 10/10) widmet sich die Autorin erneut auf sehr authentische Weise dem Selbstfindungsprozess eines jungen Mädchens, bei dem emotionale Zerrissenheit und Minderwertigkeitsgefühle schließlich innerer Ruhe, Zufriedenheit und einem Schuss Lebensweisheit weichen. Das offene Ende verpasst dem Roman eine starke Realitätsnähe - sehr empfehlenswert.
Personen: Noël, Alyson
NOEL
Noël, Alyson:
Hibiskussommer / Alyson Noël. - 1. Aufl. - München : Cbj, 2011. - 252 S. ; 22 cm
Einheitssacht.: Cruel summer
ISBN 978-3-570-15289-8 kt. : EUR 12.99
Zugangsnummer: 80611019105
NOEL - Jugendroman