Rezension
Einem erfolglosen Wissenschaftler, Herausgeber und Ich-Erzähler, spült das Hochwasser 2002 in Dresden einen Druckbogen von 1673 in die Hände. Dieser bestätigt ihm die Existenz des barocken Stilllebenmalers Silvius Schwarz. Mit krimineller Energie bringt er weitere Bögen und den galanten Briefwechsel zwischen Schwarz und seiner Geliebten in seinen Besitz. War Schwarz nicht nur ein genialer Augentäuscher, sondern der Erfinder der Fotografie? Michael Gatza ("Der Schatten der Tiere", BA 12/08 - FAZ: schönstes Debüt des Jahres) verknüpft die unterschiedlichen Schriftdokumente zu einer raffinierten Handlung, welche 4 Schauspieler (Thalia Theater Hamburg) lesen. Die Druckbogen des zeitgenössischen Setzers (Sebastian Rudolf) erzählen die spannende Lebensgeschichte des Malers, den grausame Ritualmorde in die Fänge der Inquisition bringen. Der Herausgeber (Hans Kremer) berichtet von seinen Recherchen und mischt sich kommentierend ein. Der Briefwechsel erhält durch die dialogische Gestaltung (Maja Schöne, Matthias Leja) Lebendigkeit. Ein vielstimmiges Hörerlebnis, was den leicht gekürzten Roman gut vermittelt.
Personen: Kreis, Gabriele Gatza, Mathias
CD-SL
Gatza, Mathias:
¬Der¬ Augentäuscher : Roman / Mathias Gatza. Gelesen von Maja Schöne ... Regie: Gabriele Kreis. - Gekürzte Lesung. - Hamburg : HörbucHHamburg, 2012. - 6 CD in Klappbox
ISBN 978-3-89903-369-4 (6 CD zs.) : EUR 19.99
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