Rezension
Mit viel Gefühl erzählt Judith Kern in ihrem 1. Roman die Geschichte von Marie Dahm, ihrer Tochter Klara und deren Familie über 3 Generationen hinweg, von Anfang des 20. Jahrhunderts durch die Zeit des 1. und 2. Weltkriegs bis zur Teilung Deutschlands. In poetischen Worten erzählt sie von Liebe - auch unerfüllter, unerwiderter und gleichgeschlechtlicher -, falschen Entscheidungen, daraus resultierenden Schwierigkeiten und Distanzierungen innerhalb der Familie, von Problemen mit dem beginnenden Tourismus auf Rügen, von Verlust und von Kriegsängsten. Die Veränderungen und Schicksale, die Kerns Protagonisten durchleben, sind glaubhaft und nachvollziehbar geschildert. Durch einige große Zeitsprünge zwischen den Ereignissen wirken manche Episoden manchmal etwas oberflächlich. Doch die eigentliche Hauptfigur des Romans ist Rügen. Man fühlt sich an die Strandpromenade von Binz versetzt, sieht in Gedanken die Villa Luise, vor der die Kurgäste flanieren und spürt die Liebe der Autorin zu der Ostseeinsel in jedem Wort. Ein lesenswerter, gelungener Schmöker, vor allem Rügen-Liebhabern empfohlen.
Personen: Kern, Judith
KERN
Kern, Judith:
¬Das¬ Leuchten des Sanddorns : Roman / Judith Kern. - Orig.-Ausg. - München : Knaur, 2009. - 573 S. ; 19 cm. - (Knaur ; 63987)
ISBN 978-3-426-63987-0 kt. : EUR 8.95
KERN - sch. Lit.Erw