Rezension
Die Autorin lässt ihren historischen Thriller 1509 in Frankfurt (Main) spielen. Der Totengräber Heinrich Sahl beobachtet eine nachts auf dem Friedhof tanzende Gruppe und findet am nächsten Tag die Leiche einer Patriziertochter. Der herbeigerufene Inquisitor verhaftet Sahl, lässt ihn foltern und nach einem "Geständnis" hinrichten. Doch Sahls Tochter kommt zusammen mit der Schwester der Ermordeten den wahren Tätern auf die Spur, einer mysteriösen Geißlersekte. Deren Kopf hat sich nach einem Pestausbruch in Frankfurt niedergelassen und es gelingt ihm, Sahls Tochter von sich abhängig zu machen. Aber im letzten Moment gelingt ihr nach einem "Gruppenselbstmord" die Flucht. Der Roman scheint zwar stark von modernen Realereignissen (Massenselbstmorde religiöser Sekten) beeinflusst zu sein, doch es gelingt der Autorin durch solide historische Recherchen, die Handlung glaubwürdig in der beginnenden Neuzeit zu verorten. Der spannende Roman eignet sich nicht nur für Büchereien im Großraum Frankfurt, wegen seines Themas ist er durchaus von allgemeinem Interesse. Breit empfohlen.
Personen: Neeb, Ursula
NEEB
Neeb, Ursula:
¬Das¬ Geheimnis der Totenmagd : historischer Roman / Ursula Neeb. - Orig.-Ausg., 1. Aufl. - Berlin : Ullstein, 2011. - 425 S. ; 19 cm. - (Ullstein-Taschenbuch ; 28281)
ISBN 978-3-548-28281-7 kt. : EUR 8.99
NEEB - sch. Lit.Erw