Rezension
Die Suche nach seiner Schwester Megan führt Tobey auf eine abgeschiedene philippinische Insel und die im Verfall befindliche, künstliche kleine Welt einer Primaten-Forschungsstation, wo sich Megans Spur endgültig verliert. Doch etwas stimmt nicht auf dem paradiesischen Eiland, dessen verbliebene Bewohner ihr Geld jedenfalls nicht mit der Arbeit mit Menschenaffen verdienen ... R. Lappert (zuletzt der hochgelobte Roman "Nach Hause schwimmen", BA 3/08) nimmt sich Zeit für seine Figuren, entwickelt sorgfältig Charaktere und Beweggründe. In den 3 Hauptteilen seines neuen Werkes, von denen 2 aus Tobeys und einer aus Megans Perspektive erzählt werden, schildert er die Lebensentwürfe der so unterschiedlichen Geschwister, die nicht voneinander loskommen und beide am Ende scheitern werden. Episch dicht, sprachlich sehr schön und mit großer Erzähllust und -kunst geschrieben, lässt der Roman leider viele Handlungsstränge ins Leere laufen, überlässt (zu)viel der spekulativen Phantasie des Lesers, ruft so ein Gefühl der Fremdheit und Ratlosigkeit hervor.
Personen: Lappert, Rolf
LAPP
Lappert, Rolf:
Auf den Inseln des letzten Lichts : Roman / Rolf Lappert. - München : Hanser, 2010. - 540 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-446-23556-4 fest geb. : EUR 24.90
LAPP - sch. Lit.Erw